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Wilhelm Keitel unterzeichnet die Kapitulation – Das Ende der Wehrmacht, 1945
Am 8. Mai 1945, im ehemaligen Offizierskasino von Karlshorst in Berlin, setzte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel seine Unterschrift unter ein Dokument, das das Ende des Dritten Reiches besiegelte: die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht gegenüber den Alliierten. Mit steifem Gesichtsausdruck, die Uniform noch mit Orden geschmückt, stand Keitel an jenem historischen Tisch, umgeben von sowjetischen, amerikanischen, britischen und französischen Offizieren. Es war ein Moment voller symbolischer Schwere – das Ende eines verheerenden Krieges, der Millionen Leben gefordert und Europa in Trümmer gelegt hatte.
Keitels Unterschrift markierte nicht nur das formale Ende der deutschen Kampfhandlungen, sondern auch den totalen Zusammenbruch des NS-Staates. Einst als enger Vertrauter Hitlers bekannt, hatte Keitel als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) eine zentrale Rolle bei der Planung und Durchführung des Angriffs- und Vernichtungskriegs gespielt. Der Moment seiner Unterschrift war damit auch ein stilles Eingeständnis einer Schuld, die er selbst später in Nürnberg leugnen sollte – vergeblich.
Die Kapitulationszeremonie in Berlin folgte einem ersten Akt am 7. Mai in Reims, Frankreich, war jedoch aus sowjetischer Sicht notwendig, um die Kapitulation auf deutschem Boden und vor sowjetischer Kulisse zu wiederholen. Karlshorst wurde damit zum Ort eines der wichtigsten Wendepunkte des 20. Jahrhunderts.
Während draußen in vielen Ländern Europas und der Welt Menschen den Frieden feierten – den “Victory in Europe Day” – herrschte in Berlin eine gespenstische Stille. Die Stadt lag in Ruinen, ihre Bevölkerung zermürbt vom Krieg, der Belagerung und der Angst vor dem, was kommen würde. In diesem Kontrast zwischen der Erleichterung des Kriegsendes und den gewaltigen Wunden, die geblieben waren, wird deutlich: Der Frieden war da, aber der Preis dafür war unermesslich.
Wilhelm Keitel wurde 1946 in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Name bleibt unauslöschlich mit dem verbrecherischen Apparat des Dritten Reiches verbunden – und mit jenem historischen Moment im Mai 1945, als seine Hand die Waffen der Wehrmacht endgültig niederlegte.