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Vintage-Fotografien des Lebens in Deutschland in den 1910er Jahren _s2de

Hier ist eine erstaunliche Sammlung alter Fotografien, die das deutsche Alltagsleben in den 1910er Jahren zeigen.

Kaffeekantine bei AEG, 1909. Diese Kantine in der Großmaschinenfabrik der AEG versorgte die gesamte Belegschaft mit  Kaffee. Die Frau links misst Bohnen aus einem Sack ab, die Frau rechts kontrolliert einen der vielen großen Kaffeebottiche.
Augustiner-Brauerei, München, ca. 1910. Brauereien waren beliebte Orte für geselliges Beisammensein, insbesondere in Bayern. Sie boten Hunderten von Gästen Platz, waren prototypische Experimente in der Massengastronomie und ihre Anziehungskraft überwand Klassenschranken. Hier sehen wir Kunden, die Schlange stehen, um Bier in  Maßen zu bestellen  – also in großen 1-Liter-Krügen. Beachten Sie, dass die  Kellnerin  ganz links acht dieser Krüge zu einem Tisch trägt. Jeder Krug wog über ein Kilogramm, aber das war in diesen Lokalen eine übliche Leistung. Auf dem Schild über dem Füllfenster wird für das Sommerbier der Augustiner-Brauerei geworben. Ein weiteres Schild rechts daneben erinnert die Kunden daran, darauf zu achten, dass ihre Krüge ganz voll sind, wenn sie sie in die Hand nehmen: „Nicht ganz volle Krüge sind  sofort nachzufüllen .“

 

Dieses Foto aus dem Jahr 1910 zeigt drei Generationen einer städtischen Arbeiterfamilie. Arbeiter kleideten sich oft wie Angehörige der Bourgeoisie, wenn auch mit Kennzeichen wie Mützen, die sie von wohlhabenderen Deutschen unterschieden.

 

Arbeiterviertel, ca. 1910. In Deutschland gingen Industrialisierung und Urbanisierung Hand in Hand, da Einzelpersonen und ganze Familien das Land verließen und auf der Suche nach Arbeit in die Städte zogen. Die Lebensbedingungen waren oft miserabel: Arbeiterwohnungen waren feucht, eng und überfüllt, mit wenig frischer Luft oder natürlichem Licht. Ganze Familien lebten in engen Räumen ohne Innentoilette. Ein solches Viertel in der Berliner Liegnitzer Straße ist hier abgebildet. Die Miete für diese Art von Wohnraum hätte einen großen Teil des Einkommens einer Familie verschlungen.

 

In der Obhut der Großmutter, ca. 1910. Die Industrialisierung führte zu einem demografischen Wandel im Kaiserreich. Auf der Suche nach Arbeit in der Industrie zogen ehemalige Landarbeiter in die Städte, wo sie in engen, überfüllten Wohnungen lebten. Oft mussten beide Eltern arbeiten, um die Miete und den täglichen Bedarf zu bezahlen. Auf dem Foto unten kümmert sich eine ältere Arbeiterin um ihre Enkelkinder. Als beide Eltern arbeiten mussten, leisteten die Großeltern einen wesentlichen Beitrag zum Haushalt, insbesondere bei der Kinderbetreuung.
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Hier ist eine Gruppe kleinbürgerlicher Kinder, die vermutlich einer organisierten Kindertagesstätte angehörten, vor einer Häuserzeile im Berliner Stadtteil Borsigwalde um 1910 zu sehen. Borsigwalde war eine junge Gemeinde. Sie entstand Ende der 1890er Jahre auf der brachliegenden Dalldorfer Heide für die Arbeiter der Maschinen- und Lokomotivfabrik Borsig.

 

The kitchen staff, c. 1910. Wealthy bourgeois families hired outside help both as a practical matter and as a mark of status. The vast majority of domestic servants were women. While the family matriarch oversaw the household, the kitchen staff took care of the cooking and other laborious chores. Here we see two domestic servants in a bourgeois kitchen. Cooks were not only responsible for the preparation of food, they also bought the ingredients, washed the dishes, and cleaned the dining room after meals. The woman on the right is probably consulting a cookbook in preparation for the family’s next meal.

 

A female mason perched high above Berlin, c. 1910. With the rise of industrialization, the number of German women who worked outside the home also increased. This usually meant factory work. But in some families with their own businesses, daughters also learned a trade so that they could help out: here, we see a master-mason’s daughter during the renovation work on the old city hall tower in Berlin.

 

Women in journalistic professions were a rarity in Wilhelmine Germany. Nonetheless, some women did succeed in establishing themselves as journalists – initially, they did so by working for the women’s newspapers and magazines that had been around since the middle of the nineteenth century; later on, they also worked for large newspapers. In this photograph (c. 1910), a female photographer surveys metropolitan Berlin from a crane being used in the construction of the Stadthaus [City Hall] on Molkenmarkt. The City Hall was built as an extension of the Rotes Rathaus [Red City Hall], whose large tower can be seen at the right. The Berliner Dom [Berlin Cathedral] can be seen in the background off to the left.

 

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This photograph by the Haeckel brothers shows athletes performing calisthenics at a gymnastics festival (June 6-9, 1911) in Gotha (Thuringia) in which teams from various universities took part. In Germany, clubs and societies came together around various interests, including gymnastics. Public sports and gymnastics festivals, such as the one shown here, created a sense of community and solidarity among participants. They brought Germans from various regions together, strengthening the country’s vibrant associational culture. Photo: Gebrüder Haeckel.

 

Wilhelmine-era German households were largely patriarchal. Women played multiple roles, often contributing to the family income through work in the fields, even as they cared for the children. They were also responsible for meals, which consisted primarily of bread and potatoes, supplemented by fats, oils, and an occasional cut of meat. Here, we see a rural family enjoying a modest midday meal together, as was customary, ca. 1912.

 

Ein gut sortierter Lebensmittelladen, 1913. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutschland ein hochindustrialisiertes Land. Außerdem entwickelte sich eine Konsumgesellschaft. Der Laden auf diesem Foto ging auf die Bedürfnisse der deutschen Verbraucher ein. Er bot Vollmilch, Kakao und Schokolade, Backwaren wie Brot, abgepackte Eiernudeln und Getränke in Flaschen an.

 

Konsumgenossenschaften kauften Waren in großen Mengen und verkauften sie an die teilnehmenden Mitglieder. Auf diese Weise konnten sie Lebensmittel und andere Alltagsgegenstände zu reduzierten Preisen anbieten. Dieses Foto zeigt die Theke einer Konsumgenossenschaft in Hannover, ca. 1913. In solchen Genossenschaften führten die Angestellten Bestellungen für die Kunden aus.

 

Der erste Internationale Frauenkongress, der 1878 in Paris stattfand, war ein Schritt zur Schaffung einer transnationalen Frauenbewegung. Obwohl die Aktivistinnen versuchten, die Situation der Frauen international zu verbessern, blieben sie pragmatischen Reformen innerhalb ihrer jeweiligen politischen Systeme verpflichtet. Dieses Foto wurde bei einem Treffen deutscher Aktivistinnen während des Internationalen Frauenkongresses 1914 in Berlin aufgenommen. Es zeigt (im Uhrzeigersinn, von links): Hedwig Heyl, Alice Salomon, Anna Pappritz, Dona Martin, ? Hanning, Annette Hamminck-Schepel, Helene Lange und Gertrud Bäumer.

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