„‚Shallowing‘: Warum ein neuer Begriff für Nähe gerade so viel Aufmerksamkeit bekommt“
Ein neuer Begriff rund um Nähe und Intimität taucht derzeit immer häufiger in sozialen Netzwerken auf: „Shallowing“. Viele Menschen stoßen online darauf und fragen sich, was genau dahintersteckt – und warum so viel darüber gesprochen wird.
Gemeint ist damit ein Ansatz, bei dem sich Paare stärker auf Empfindungen im äußeren, besonders sensiblen Bereich des Körpers konzentrieren, statt auf intensive oder tiefgehende Reize. Befürworter beschreiben diese Form der Intimität als achtsamer und besser auf das individuelle Empfinden abgestimmt. Im Mittelpunkt steht weniger „Leistung“, sondern Wahrnehmung, Kommunikation und gegenseitiges Wohlbefinden.
Forschungsergebnisse aus der Sexualwissenschaft zeigen schon seit Längerem, dass viele Menschen Berührungen und Reize im äußeren Bereich als besonders angenehm empfinden. Eine internationale Studie aus dem Jahr 2021 bestätigte, dass solche sanfteren Formen der Stimulation für viele Frauen mit einem höheren Wohlbefinden und einer positiveren Intimitätserfahrung verbunden sind. Fachleute betonen jedoch, dass Vorlieben sehr unterschiedlich sind und es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt.
Parallel dazu rücken weitere Aspekte des sexuellen Wohlbefindens stärker in den Fokus. Studien beschäftigen sich etwa mit dem Einfluss von Musik, Entspannung oder emotionaler Verbundenheit auf Nähe und Beziehung. Auch Wellness-Angebote, die Achtsamkeit, Kommunikation und Selbstwahrnehmung fördern, gewinnen an Bedeutung – nicht als Ersatz für Intimität, sondern als unterstützender Rahmen.
Expertinnen und Experten unterstreichen: Entscheidend ist nicht ein Trendbegriff, sondern Offenheit, gegenseitiger Respekt und das Wissen um die eigenen Grenzen. Gespräche über Intimität werden heute offener geführt als früher, was vielen Menschen hilft, Unsicherheiten abzubauen und ein gesünderes Verhältnis zum eigenen Körper zu entwickeln.
Fazit:
Ob neue Begriffe, Studien oder gesellschaftliche Debatten – das Thema sexuelles Wohlbefinden wird zunehmend enttabuisiert. Dabei geht es weniger um Trends als um Selbstbestimmung, Kommunikation und ein positives, verantwortungsvolles Verständnis von Nähe.


