gtag('config', 'G-1KQ57J55T0');
Uncategorized

Immer mehr Menschen outen sich als „finsexuell“ und das Internet gerät außer Kontrolle.

Mit unserem wachsenden Verständnis von Sexualität erweitert sich auch der Wortschatz – und ein neues Label, „finsexuell“, sorgt online für Aufsehen. Für manche ist es eine aussagekräftige Möglichkeit, ihre sexuelle Orientierung zu beschreiben, für andere hingegen eine verwirrende Ergänzung in einem ohnehin schon komplexen Feld.

In den letzten Jahren sind Dutzende neuer Identitätsbezeichnungen im gesamten Spektrum von Geschlecht und Sexualität entstanden – von nebulasexuell bis graysexuell und allem dazwischen.

Während einige Kritiker diese Begriffe als zu spezifisch oder unnötig abtun, bieten sie vielen Menschen eine Sprache, die ihre Erfahrungen auf eine Weise erfasst, wie es traditionelle Bezeichnungen einfach nicht können.

Diese Bezeichnungen zu verstehen, bedeutet nicht nur, das Vokabular zu kennen. Es geht um Inklusivität – darum, die große Vielfalt der Arten anzuerkennen, wie Menschen Anziehung, Identität und Liebe erleben.

Was es bedeutet, finsexuell zu sein

Eine Bezeichnung, die derzeit an Bekanntheit gewinnt, ist „finsexuell“ – eine sexuelle Orientierung, die sich nicht auf ein Geschlecht, sondern auf Weiblichkeit an sich bezieht. Laut mehreren Quellen wurde der Begriff 2014 von einem Tumblr- Nutzer eingeführt, der „fin“ – kurz für „feminine in nature“ (FIN) – mit „sexual“ kombinierte und damit Anziehung bezeichnete.

Laut Definition fühlen sich finsexuelle Personen ausschließlich zu Menschen hingezogen, die feminine Eigenschaften aufweisen, unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität.

In einem beliebten Reddit- Thread erklärte ein Nutzer: „Finsexualität ist die ausschließliche Anziehung zu Menschen mit femininer Natur. Das bedeutet, dass finsexuelle Menschen sich zu Frauen, nicht-binären Personen mit femininer Orientierung und potenziell auch zu femininen Männern hingezogen fühlen. Es ist die Anziehung zur Weiblichkeit.“

Sie fügten hinzu, dass Finsexualität nicht bedeutet, sich zu allen Frauen oder gar allen femininen Menschen hingezogen zu fühlen – sondern dass Weiblichkeit selbst den Kern ihrer Anziehung ausmacht. Diese Unterscheidung ist wichtig, insbesondere für diejenigen, die sich nie vollständig mit umfassenderen Bezeichnungen wie heterosexuell oder pansexuell identifiziert haben.

Advertisement

Entscheidend ist die Selbstdarstellung – nicht die Identität, das zugewiesene Geschlecht oder die Pronomen der Person. Finsexualität stellt somit herkömmliche Vorstellungen von Heterosexualität oder Homosexualität infrage, da sie den Fokus darauf legt, wie sich jemand präsentiert, nicht darauf, wer er ist.

Doch die Definition verlief nicht ohne Verwirrung.

„So verloren und verwirrt“

In den Kommentaren zu demselben Reddit-Beitrag schrieb ein Nutzer: „Ich fühle mich zu FIN-Personen hingezogen, bevorzuge aber solche mit weiblichen Geschlechtsorganen… Ich fühle mich aber auch zu FIN-Personen mit männlichen Geschlechtsorganen hingezogen, ich erwähne das nur, falls jemand das Schlüsselwort ‚Präferenz‘ übersehen hat.“

Eine zweite Person teilte mit: „Ich stehe nicht wirklich auf Transvestiten oder Teilzeit-Transvestiten, ich fühle mich zu jemandem hingezogen, der sein Leben in der femininen Welt lebt, unabhängig davon, was er oder sie unter der Hose trägt. Wäre das Finsexualität? Ich bin so ratlos und verwirrt.“

Eine andere Nutzerin fügte hinzu: „Ich versuche schon seit Längerem (ich bin 48), das Wort zu finden, das mich am besten beschreibt. Ich dachte, ich hätte es mit gynosexuell gefunden, aber … es ist mir etwas zu weit gefasst. Danke, dass Sie diesen Raum geschaffen haben.“

Der Begriff Gynosexualität – von WebMD als Anziehung zu Weiblichkeit unabhängig vom Geschlecht beschrieben – wird oft mit Finsexualität gleichgesetzt, doch die beiden Begriffe sind nicht identisch. Während sich beide auf die Anziehung zu weiblichen Eigenschaften konzentrieren, fühlen sich Finsexuelle zu FIN hingezogen.

Die Verwirrung wächst.

Währenddessen diskutierten Nutzer auf Facebook über die Nuancen des Begriffs, nachdem ein öffentlicher Beitrag die wachsende Verwirrung um Bezeichnungen wie „finsexuell“ verdeutlicht hatte.

„Ihr verwirrt mich jetzt total. ‚Finsexuell‘ bedeutet, sich zu weiblichen Eigenschaften hingezogen zu fühlen … heißt das nicht einfach, dass man hetero ist, wenn man ein Mann ist? Oder lesbisch, wenn man eine Frau ist? Ist eine Transfrau nicht einfach eine Frau? Was soll das überhaupt heißen?“, fragte ein Facebook-Nutzer.

Advertisement

Die Antworten reichten von zustimmend bis skeptisch.

„Finsexuell bezeichnet jemanden, der sich ausschließlich zu Menschen hingezogen fühlt, die von Natur aus feminin sind, unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität“, antwortete ein Nutzer in den Kommentaren.

Eine andere Person äußerte ihre Verwirrung über die sich erweiternde Landschaft von Geschlecht und Sexualität: „Ich habe schon genug Gehirnzellen mit dieser quälend engen Kategorisierung verschwendet. Oder ich bin frustriert über das, was ich nicht verstehe. So oder so bin ich genervt, aber nicht überzeugt, dass meine Verärgerung berechtigt ist.“

Für manche bringen diese Begriffe lang ersehnte Klarheit und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Für andere werfen sie Fragen nach der Notwendigkeit – und den Grenzen – hyperspezifischer Bezeichnungen auf.

Was haltet ihr von der stetig wachsenden Liste an Bezeichnungen für Geschlecht und Sexualität? Teilt uns eure Gedanken mit und teilt diesen Beitrag, damit wir die Diskussion anstoßen können!

LEAVE A RESPONSE

Your email address will not be published. Required fields are marked *