Eine Frau beugt sich mit einem fröhlichen Lächeln über den Frühstückstisch und hält einen dampfenden Teller mit Speck und Eiern in der Hand. „Möchten Sie Speck und Eier, eine Scheibe Toast, vielleicht ein bisschen Grapefruitsaft und frisch gebrühten Kaffee?“, fragt sie und versucht, den Morgen gemütlich und wohlig zu gestalten.
Ihr Mann blickt kaum auf. „Danke der Nachfrage“, sagt er, „aber ich habe gerade keinen Hunger.“ Er reibt sich den Kiefer und fügt mit einem verlegenen Grinsen hinzu: „Es ist dieses Viagra. Ich weiß nicht, was es ist, aber es hat mir echt den Appetit geraubt. Essen? Gar nicht verlockend.“
Sie runzelt leicht die Stirn, zuckt aber mit den Achseln und beginnt allein zu frühstücken. Sie denkt, dass es mittags vielleicht anders sein wird. Und tatsächlich: Als es Mittag wird, stellt sie ihm eine Schüssel selbstgemachte Suppe hin und legt ein paar frisch gebackene Muffins und ein Käsesandwich hin. „Wie wär’s mit einer Suppe, einem Muffin oder einem Käsesandwich?“, fragt sie in sanfterem Ton und hofft, dass er etwas isst.
Er schüttelt verlegen den Kopf. „Nein danke“, sagt er. „Ich glaube, es ist schon wieder das Viagra. Ich hatte den ganzen Tag keinen Hunger. Mein Appetit ist einfach … weg. Es ist, als hätte es mir die Idee des Essens völlig verdorben.“
Sie seufzt und wischt sich die Hände an einer Serviette ab. „Na gut“, murmelt sie leise. „Es gibt Abendessen. Hoffentlich ist er abends bereit für etwas.“
Endlich ist es Abend, und sie werkelt in der Küche und bereitet ein Festmahl vor. Ein saftiges Rib-Eye-Steak brutzelt in der Pfanne, ein selbstgebackener Apfelkuchen kühlt auf der Anrichte ab und im Ofen brutzelt sogar ein Brathähnchen. Der Duft von gebratenem Gemüse liegt in der Luft. Sie beugt sich vor und fragt: „Möchtest du zum Nachtisch ein saftiges Rib-Eye-Steak mit Apfelkuchen? Oder vielleicht ein Brathähnchen? Ich habe heute Abend sogar Pfannengerichte gemacht!“
Er schüttelt erneut den Kopf und sieht leicht schuldbewusst aus. „Nein“, sagt er mit einem resignierten Seufzer. „Es ist immer noch das Viagra. Ich habe keinen Appetit mehr. Ich kann wirklich nichts essen.“
Endlich reißt ihr der Geduldsfaden. Sie wirft den Pfannenwender hin und zeigt mit dem Finger auf ihn. „Also, wenn dich das Viagra vom Essen abhält, würdest du dann bitte von mir runtergehen? Ich bin nämlich am Verhungern!“