Ein ungewöhnlicher Moment an der Front: Auf einem Farbdia, das angeblich aus dem Archiv von Hermann Arndt der Propaganda-Kompanie 691 (PK 691) stammt, sieht man einen deutschen Panzerjäger-Offizier, liebevoll (oder scherzhaft) als „Greedo“ bezeichnet, beim Sammeln von Honig aus einem Bienenstock. Statt Fernglas, Karte oder Waffe trägt er einen improvisierten Schutz – und greift beherzt nach der süßen Beute der Natur.
Diese Szene, aufgenommen vermutlich weit hinter der Frontlinie, zeigt eine überraschend menschliche und fast heitere Seite des Krieges. Während andernorts Panzer rollen und Artillerie donnert, nutzt dieser Offizier die Ruhe des Augenblicks, um sich mit echtem Front-Honig zu versorgen. Man kann nur hoffen, dass die Bienen gnädiger gestimmt waren als mancher Feind.
Der Spitzname „Greedo“ – möglicherweise ein interner Scherz unter Kameraden – verleiht der Szene einen beinahe filmreifen Charakter. Zwischen Uniform, Stahlhelm und Tarnmuster steht ein Mann, der für einen kurzen Moment nicht an Feindbewegungen oder Karten denkt, sondern schlicht an ein Stück Brot mit Honig. Der Kontrast zwischen militärischer Strenge und ländlicher Idylle könnte kaum größer sein.
Dieses Bild zeigt einmal mehr, dass der Krieg nicht nur aus Schlachten und Strategien besteht – sondern auch aus seltsamen, beinahe absurden Momenten, in denen selbst ein Offizier zum Imker wird.