
Eines der markantesten Flugzeuge des Zweiten Weltkriegs war der Bomber Heinkel He 111. Seine markante Form, seine Präsenz in Filmmaterial aus dieser Zeit und seine Teilnahme am Blitzkrieg machten ihn zu einem Symbol der damaligen deutschen Kriegsmaschinerie.
Ursprünglich war sie als Bomber gedacht, wurde aber Anfang der 1930er Jahre bei den Heinkel Flugzeugwerken unter dem Deckmantel eines Frachtflugzeugs entwickelt. Diese Entwicklung erfolgte, weil der Versailler Vertrag von 1919 Deutschland den Bau einer Luftwaffe und die Produktion von Militärflugzeugen, einschließlich Bombern, verbot. Die He 111 hatte ihren Erstflug 1935 und sollte ein schneller Mittelstreckenbomber der zukünftigen Luftwaffe werden.
Die berühmte glasierte „Gewächshaus“-Nase der He 111 machte sie zu einem der bekanntesten deutschen Flugzeuge des Krieges, frühere Modelle hatten jedoch eine konventionellere Nase.
Die Besatzung bestand aus fünf Mann: einem Piloten, einem Navigator, der auch als Bombenschütze und Bugschütze fungierte, einem Bauchschützen, einem Rückenschützen/Funker und einem Seitenschützen. Die He 111 wurde von zwei Junkers Jumo 211 V12-Motoren mit jeweils 1.300 PS angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 430 km/h – sehr schnell für einen Bomber der 1930er Jahre. Sie konnte entweder 2.000 kg Bomben im internen Bombenschacht oder 3.600 kg im externen Bombenschacht transportieren, dazu sieben MG 15 Maschinengewehre zur Abwehr feindlicher Flugzeuge.
Bei voller Beladung mit externer Munition beeinträchtigten Gewicht und Luftwiderstand die Leistung des Flugzeugs erheblich und machten manchmal einen raketengestützten Start erforderlich.
Die He 111 zeigte eine gute Leistung, konnte großen Schaden aushalten und trotzdem nach Hause zurückkehren.

Als die He 111 jedoch in der Luftschlacht um England gegen modernere Flugzeuge wie die Spitfire antrat, traten ihre Nachteile – schlechte Abwehrbewaffnung, geringe Geschwindigkeit und träge Manövrierfähigkeit – deutlich zutage.
Da die He 111 einer der am häufigsten eingesetzten Bomber Deutschlands war, wurde sie in den unterschiedlichsten Rollen an vielen verschiedenen Orten in ganz Europa eingesetzt. In der Luftschlacht um England wurde sie für strategische Bombenangriffe eingesetzt, während sie in der Schlacht um den Atlantik als Torpedobomber zum Einsatz kam. Sie diente auch als Transportflugzeug.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war die He 111 bereits vier Jahre alt. Daher waren im Laufe des Krieges zahlreiche Modernisierungen erforderlich, um sie angesichts der rasanten technologischen Entwicklung während des Zweiten Weltkriegs weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. Trotzdem war sie am Ende des Krieges bereits zehn Jahre alt und veraltet, und die Produktion wurde 1944 eingestellt.
Das Bomber-B-Projekt zielte auf die Entwicklung eines neueren Mehrzweckbombers ab, der die vielen Nischenflugzeuge ersetzen sollte, über die Deutschland damals verfügte. Das Programm brachte nie ein erfolgreiches Flugzeug hervor, doch seine Priorität führte dazu, dass nur wenige andere Entwürfe jemals in Produktion gingen. Dies zwang ältere und veraltete Flugzeuge dazu, deutlich länger als ursprünglich geplant im Einsatz zu bleiben, darunter auch die He 111, die bis Kriegsende im Einsatz blieb.
Das Design der He 111 wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs an die Spanier lizenziert, denen es jedoch erst 1945 gelang, ein flugfähiges Modell, die CASA 2.111, zu produzieren. Sie unterschied sich geringfügig von der He 111, hauptsächlich in den Triebwerken, und verwendete britische Merlin-Motoren, als die deutschen Motorenvorräte zur Neige gingen. Der Nachfolger der Heinkel blieb bis 1973 im Einsatz.






