Obwohl die großen Corona-Wellen hinter uns liegen, zirkuliert und verändert sich das Virus weltweit weiterhin. Inzwischen ist erneut eine Mutation aufgetaucht: die Variante „Stratus“. Fachleute warnen, dass vor allem ein bestimmtes Symptom bei Menschen, die sich damit infizieren, immer häufiger auftritt.
Zunahme der Beschwerden
Hausärztinnen und Hausärzte stellen fest, dass auffallend viele Menschen wegen milder Erkältungssymptome anrufen. Für die Jahreszeit scheint es zu früh für die traditionelle Grippe. Das lässt vermuten, dass Stratus in den meisten Fällen der Auslöser sein könnte.
Die Variante, die laut RIVM inzwischen bereits die dominante Form in den Niederlanden ist, führt zu anderen Beschwerden als frühere Corona-Mutationen. Während zuvor Fieber, Muskelschmerzen und eine verstopfte Nase oft im Vordergrund standen, melden Patientinnen und Patienten nun vor allem Probleme im Hals.
Das auffälligste Anzeichen
Laut Chantal Rovers, Professorin für Ausbrüche von Infektionskrankheiten am Radboudumc, fällt vor allem eines auf: Halsschmerzen und Heiserkeit werden deutlich häufiger genannt als bei früheren Varianten.
Auch Dr. Kaywaan Khan, Arzt und Gründer der Hannah London Clinic, beobachtet dasselbe Muster. Er betont, dass ein gereizter oder schmerzhaft anfühlender Hals ein wichtiges Warnsignal sein kann, dass es sich nicht einfach um eine gewöhnliche Erkältung handelt — sondern um Covid.
Stratus tritt nicht nur in den Niederlanden auf: In großen Teilen Europas und der Vereinigten Staaten verbreitet sich die Variante ebenfalls schnell. Internationale Gesundheitsdienste, darunter ECPC, beobachten die weitere Entwicklung aufmerksam.

Impfung bleibt relevant
Seit einigen Wochen können Niederländerinnen und Niederländer ab 60 Jahren sowie Menschen mit einer vulnerablen Gesundheit erneut eine Corona-Impfung erhalten. Laut Rovers bietet der derzeitige Impfstoff wahrscheinlich Schutz vor Stratus, da diese Variante zur Omikron-Familie gehört.
Sie betont, dass eine Auffrischimpfung für bestimmte Gruppen weiterhin sinnvoll ist, auch wenn das Virus heutzutage weniger schwere Erkrankungen verursacht als früher. „Das Virus passt sich jedes Mal ein wenig an. Eine neue Impfung stärkt die aufgebaute Immunität“, erklärt sie.
Die Tatsache, dass noch immer Corona-Patientinnen und -Patienten im Krankenhaus landen, zeigt laut Rovers, dass Covid keineswegs verschwunden ist. Ob eine jährliche Impfung weiterhin erforderlich bleibt, wird fortlaufend überprüft, doch weltweit lautet die Empfehlung für vulnerable Gruppen und Gesundheitsfachkräfte vorerst unverändert: Schützen Sie sich.



