Mann starb an einem durch Zecken übertragenen Virus, nachdem sein Gehirn explodiert war.
Als Kevin Boyce im April 2024 nach einem Nachmittag im Freien einen kleinen Zeckenstich bemerkte, schenkte er ihm kaum Aufmerksamkeit. Für ihn war es ein alltäglicher Zwischenfall – etwas, das jeder erleben kann, der gerne wandert, im Garten arbeitet oder einfach Zeit in der Natur verbringt. Doch nur wenige Tage später nahm sein Leben eine dramatische Wendung. Was zunächst wie eine hartnäckige Erkältung oder Grippe wirkte, entwickelte sich Schritt für Schritt zu einem ernsthaften medizinischen Notfall.
Zunächst klagte Kevin über Müdigkeit, leichtes Fieber und Unwohlsein. Innerhalb kurzer Zeit kamen starke Kopfschmerzen hinzu, die ihn nachts wach hielten und tagsüber arbeitsunfähig machten. Seine Familie drängte ihn, einen Arzt aufzusuchen, doch die Symptome schienen zunächst unklar und ließen sich nicht eindeutig zuordnen. Erst als sich plötzlich intensives Erbrechen einstellte und Kevin zunehmend verwirrt wirkte, wurde deutlich, dass etwas Schwerwiegenderes vorlag.
Im Krankenhaus verschlechterte sich sein Zustand weiter. Die Ärzte führten verschiedene Untersuchungen durch, um die Ursache zu finden. Nach neurologischen Tests, Blutuntersuchungen und der Auswertung des klinischen Verlaufs kam schließlich die Diagnose: Infektion mit dem Powassan-Virus – einem seltenen, aber ernsten, durch Zecken übertragenen Erreger, der Entzündungen im Gehirn hervorrufen kann. Die medizinischen Teams in der Klinik taten alles, was möglich war, doch die bereits eingetretenen Schwellungen und Schädigungen im zentralen Nervensystem waren schwer rückgängig zu machen.
Kevins Familie musste in den folgenden Tagen mitansehen, wie sein Körper auf die Infektion reagierte und wie sein Zustand trotz intensiver Betreuung weiter abnahm. Die Hilflosigkeit, die sie in dieser Zeit empfanden, beschreiben sie heute als eines der schwersten Erlebnisse ihres Lebens. Die Ärzte erklärten ihnen, dass das Powassan-Virus zwar sehr selten sei, seine Auswirkungen jedoch gravierend ausfallen können – besonders wenn es bereits zu einer fortgeschrittenen Entzündung gekommen ist.
Nach mehreren Wochen intensiver Behandlung verlor Kevin den Kampf gegen die Erkrankung. Sein Tod kam für die Familie nicht plötzlich, aber dennoch völlig unerwartet. Noch Wochen zuvor hatte er keine schwereren gesundheitlichen Probleme gehabt und war ein aktiver Mann gewesen, der gerne Zeit im Freien verbrachte. Dass ein einziger Zeckenstich der Ausgangspunkt einer so tragischen Entwicklung sein könnte, erschien ihnen damals kaum vorstellbar.
Heute spricht die Familie Boyce öffentlich über Kevins Geschichte – nicht aus Sensationslust, sondern aus dem Wunsch heraus, andere aufzuklären und zu schützen. Sie erklären offen, wie schwer es ihnen fällt, über die Ereignisse zu sprechen, betonen jedoch gleichzeitig, dass sie nicht möchten, dass eine andere Familie dieselbe Erfahrung machen muss. Ihr Appell richtet sich an alle, die viel Zeit draußen verbringen: Zecken sollten niemals unterschätzt werden.
Sie raten dazu, bei Aufenthalten im Grünen konsequent Insektenschutzmittel zu verwenden, lange Kleidung zu tragen, Zecken so früh wie möglich zu entfernen und bei unerwarteten Symptomen ärztlichen Rat einzuholen – besonders wenn nach einem Zeckenstich Fieber, starke Kopfschmerzen oder ungewöhnliche neurologische Beschwerden auftreten. Ihre Botschaft ist einfach, aber eindringlich: Prävention kann Leben retten.
Kevins Geschichte lässt sich nicht mehr ändern. Doch indem seine Angehörigen sie teilen, hoffen sie, Bewusstsein zu schaffen und Menschen zu ermutigen, Zeckenschutz ernst zu nehmen. Vielleicht kann dies verhindern, dass ein kleines, leicht zu übersehendes Insekt erneut eine solche Tragödie auslöst.



