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Eismeerfront 1941 – Der stille Blick auf den Tod im hohen Norden

Im eisigen Wind des arktischen Sommers steht ein deutscher Soldat regungslos. Vor ihm: eine Reihe einfacher Gräber, notdürftig mit Holzkreuzen markiert – die Namen verwischt vom Schnee, das Holz bereits vom Frost gespalten. Jeder dieser Hügel im gefrorenen Boden erzählt von einem jungen Leben, das im Schatten eines Feldzugs endete, der in Vergessenheit zu geraten droht: dem deutschen Krieg gegen die Sowjetunion in der Arktis – zwischen Finnland, Norwegen und der sowjetischen Halbinsel Kola.

Im Sommer 1941 begann mit „Unternehmen Barbarossa“ der deutsche Großangriff auf die Sowjetunion. Während sich die Welt auf die Kämpfe in der Ukraine, Belarus und rund um Moskau konzentrierte, tobte auch hoch im Norden ein erbarmungsloser Nebenkrieg. Ziel war es, Murmansk, den lebenswichtigen arktischen Hafen der Sowjets, abzuschneiden und die Murmanbahn

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zu blockieren – eine Versorgungsader, über die später alliierte Waffen nach Russland gelangten.

Deutsche Gebirgsjäger, zusammen mit norwegischen und finnischen Truppen, kämpften sich durch endlose Tundra, durch Matsch, Stein, Nebel und Eiseskälte. Es war nicht nur der Feind, der hier tötete – Kälte, Erschöpfung und Einsamkeit wurden zum ständigen Begleiter. In dieser Landschaft, wo selbst die Bäume sich dem Himmel verweigern, hatten die Soldaten kaum Deckung, kaum Wärme – und kaum Hoffnung auf Heimkehr.

Der Soldat auf dem Bild mag aus Bayern, Hessen oder Sachsen stammen. Jetzt aber steht er hier, irgendwo bei Petsamo oder Kirkenes, in der Nähe der sowjetischen Grenze. Vielleicht erkennt er einen Namen auf dem Kreuz. Vielleicht war es sein Schulfreund, oder sein Kamerad vom Marsch durch das Niemandsland. Der Blick ist leer, aber nicht hart – es ist der Ausdruck eines jungen Mannes, der zu früh zu viel gesehen hat.

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Am Ende blieb der arktische Feldzug ein gescheiterter Nebenkrieg. Murmansk wurde nie eingenommen, und die Verluste auf beiden Seiten waren hoch – für die Deutschen ebenso wie für die Finnen, die zunächst als Verbündete mitzogen, aber später eigene Ziele verfolgten. Die Gräber im ewigen Eis aber erzählen von einem Preis, der jenseits jeder Strategie liegt – dem Preis der Jugend im Krieg.

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