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Juni 1944 – Deutsche Kriegsgefangene nach der Landung in der Normandie

In der Normandie gefangen genommen
Deutsche Kriegsgefangene, die während der alliierten Invasion in der Normandie im Juni 1944 gefangen genommen wurden. (Foto: Galerie Bilderwelt/Getty Images)
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Im Juni 1944 begann mit der alliierten Invasion in der Normandie – Codename Operation Overlord – die größte amphibische Landungsoperation der Geschichte. Während Zehntausende alliierter Soldaten an den Stränden der französischen Nordküste landeten, trafen sie auf heftigen Widerstand durch die deutschen Verteidiger der Atlantikfront.

Inmitten der Explosionen, des Maschinengewehrfeuers und der chaotischen Gefechte kam es auch zu den ersten Kapitulationen. Deutsche Soldaten, oft junge Männer, manche kaum älter als zwanzig, gerieten in alliierte Gefangenschaft – erschöpft, verwundet, orientierungslos. In den Stunden und Tagen nach dem D-Day wurden Tausende gefangen genommen. Ihre Gesichter spiegelten das gesamte Spektrum menschlicher Reaktionen wider: Angst, Erleichterung, Scham, Trotz.

Die meisten von ihnen gehörten zur Wehrmacht, einige zur Waffen-SS oder zum Volkssturm. Viele waren von wochenlangen Bombardierungen, mangelndem Nachschub und der schieren Übermacht der Alliierten zermürbt. In den provisorischen Gefangenenlagern hinter der Frontlinie wurden sie registriert, entwaffnet und medizinisch untersucht – und dann in Richtung England oder weiter nach Nordafrika verschifft.

Für die Alliierten bedeutete jeder Gefangene eine Reduzierung des Widerstands an der Front; für die Männer in Uniform war es oft der erste Schritt weg vom Krieg – hin zur Ungewissheit der Gefangenschaft. Manche wurden Jahre später erst entlassen, andere nutzten die Zeit, um die Propaganda der Vorkriegszeit zu hinterfragen, und kehrten nach dem Krieg mit einer völlig anderen Sicht auf Deutschland zurück.

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Die Bilder deutscher Kriegsgefangener in der Normandie – Hände erhoben, die Uniform oft zerrissen oder voller Sand, begleitet von schweigenden amerikanischen oder britischen Soldaten – sind stille Zeugnisse einer gewaltigen Wende. Nicht nur militärisch, sondern auch menschlich. Die Invasion leitete das Ende des Dritten Reiches ein – und mit ihr begann für viele das lange Nachdenken über Verantwortung, Schuld und Zukunft.

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